Wanderberichte sind auf meinem Blog echt rar. Heute soll ein weiterer dazu kommen. Vor einer Woche war ich mit meiner Freundin Julia in Garmisch unterwegs. Direkt als es wieder möglich war in Bayern zu übernachten. Highlight unseres Wanderurlaubs war die Tour auf den Kramer. Alle Details und Empfehlungen zu der Tour bekommst du heute.

 

Fakten zur Tour

  • Berg: Kramerspitz (1985m)
  • Route: Garmisch (800m) – Stepbergalm (1592m) – Kramer (1985m) – Stepbergalm (1592m) – Garmisch (800m)
  • Ausgangspunkt: Parkplatz bei Berggasthof Almhütte
  • Ausrüstung: Wanderausrüstung
  • Dauer: ca. 6 – 7 Stunden

 

Früher Start in den Tag – durch den Regen gebremst

Das heikle in der Woche war der Wetterbericht. Meistens hat die Vorhersage nicht gestimmt. Wir haben am Abend beschlossen nach der Wetterlage früh gegen 8 Uhr mit der Wanderung zu starten. Morgens aufgewacht und es hat doch geregnet. So konnten wir erst gegen 10 Uhr starten, da wir nicht komplett nass werden wollten.

Mit dem Auto sind wir zum Parkplatz (kostenlos) beim Berggasthof Almhütte gestartet. Ich hatte für die Wanderung einen GPS-Track auf meine Uhr heruntergeladen. Alternative wäre eine Überschreitung gewesen. Aufgrund des vielen Schnees in der Höhe haben wir uns bereits am Vorabend dagegen entschieden und sind deshalb den gleichen und technisch leichteren Weg hoch und runter gelaufen.

 

Durch den Wald nach oben

Beim Start unserer Wanderung war noch leichter Nieselregen. Aber nichts Dramatisches. Der Berg war noch in Nebel gehüllt und man konnte oben Neuschnee erkennen. Über die gute Ausschilderung ging es zum ersten Zwischenziel zur Stepbergalm. Diese sollte man in 2 ½ Stunden aus dem Tal erreichen. Über einen schönen Wanderweg ging es dann stetig und schnell aufwärts. Durch den nassen Untergrund musste man ein wenig aufpassen gerade beim Gehen über Steine und Wurzeln. Je nach Bedingungen können auch einfache Wanderungen schnell anspruchsvoll werden. Schon beim Aufstieg war die Aussicht immer wieder toll. Der Blick Richtung Zugspitze und Nachbarberge war großartig.

Der Weg selbst war technisch kein Problem bis zur Stepbergalm. Es lag auch kein Schnee mehr auf dem ersten Teil. Die Schneefallgrenze lag bei circa. 1600 Hm. Eigentlich ging der Weg stetig bergauf und im letzten Teil zur Alm ist man auf einer Höhe gelaufen.

 

Kaiserschmarren – Stärkung in der Kälte

An der Hütte angekommen war klar, bevor es weiter hinauf geht, erstmal eine kleine Stärkung. Natürlich gab es Kaiserschmarren und eigentlich war in Kombination mit dem Ausblick alles perfekt. Es war nur eiskalt, sodass wir schnell durchgefroren waren. Aufgrund der Coronaregeln durfte man ausschließlich draußen essen. Naja egal. Nach der Pause ging es weiter Richtung Gipfel. Es sollte nach Ausschilderung nochmal 1 ½ Stunden dauern.

 

Im Schnee nach oben

Der erste Teil des Weges lief über eine Wiese, bevor es auf den eigentlichen Wanderweg weiter ging. Hier kam dann auch der Schnee. Der komplette Wanderweg war noch voll und so sind wir in der Spur der Vorausgegangen immer weiter nach oben gekommen. Die meisten der verbliebenen Höhenmeter haben wir in diesem Teil zurückgelegt. Bei uns war die Spur noch gut und nicht zu rutschig. Je nachdem wann man dort unterwegs war, waren die Bedingungen anders. Aus dem Schnee herausgekommen ging der Wanderweg in Matsch über. Hier musste man gut schauen, wo man läuft.

 

Hier ist man lange auf einer Höhe geblieben. Mal kurz hoch und wieder runter. Hauptsächlich war das Highlight die Aussicht auf die Berge drum herum.

 

Der letzte Anstieg zum Kramer

Das Gipfelkreuz konnte man schon gut sehen und dann ging es über den letzten Aufschwung nach oben. Dieser war eine Mischung aus Felsen und kleinem Grat. An den kritischen Stellen gab es ein Stahlseil, welches man gut zur Unterstützung nutzen konnte. Der Weg war hier schneefrei. Nur links und rechts neben dem Weg war Schnee. Am Felsen musste man ein wenig auspassen nicht zu rutschen. Über den ersten Aufschwung ging es auf einen kleinen und kurzen Grat, bevor es wieder in den Felsen und einem Stahlseil nach oben ging. Keine Sorgen, klettern war das nicht. So waren wir dann am Gipfel. Julia und ich, konnten zusammen das schöne Panorama genießen. Nach den üblichen Bildern ging es wieder Richtung Alm.

 

Abstieg – Rutschpartie im Schnee

Im ersten Teil war nochmal Vorsicht geboten, dass man am Felsen nicht ausrutscht. Wenn man sauber tritt, war das kein Problem mit unseren Wanderschuhen. Nach dem Teil ging es schnell wieder Richtung Abstieg durch den Schnee. Hier war die Spur schon komplett zertreten und es war gerade für Julia eine Rutschpartie. Julia ist noch Anfängerin im Bergwandern und wesentlich leichte als ich und bringt somit weniger Gewicht auf den Schnee. Gerade im Schnee ist es besonders wichtig zu wissen, wie man läuft und seinen Fuß setzt. Im letzten Teil habe ich versucht eine Spur zu treten, sodass es dann auch für Julia angenehmer wurde. Auch diesen etwas unangenehmen Part der Tour hat sie schlussendlich sehr gut geschafft und wir waren wieder auf Höhe der Alm.

 

Zurück ins Tal

Dann kam der Part der Wanderung, welche ich schon bei Hochtouren nicht mag: den Abstieg ins Tal. So richtig Gefallen werde ich daran wohl nie finden. Über den gleichen Weg wie im Aufstieg ging es wieder runter. Das Wetter ist enorm besser geworden und so war zumindest die Aussicht traumhaft. Über den schönen Weg ging es dann wieder zum Parkplatz, an dem wir die Wanderung beendeten. Insgesamt 6 Stunden war wir unterwegs ohne Pause. Mit 1400Hm im Auf- und Abstieg eine schöne Tageswanderung.

 

Endlich wieder Berge

Am Abend hatte vor allem das Gefühl überwogen, endlich wieder in den Bergen unterwegs zu sein. Endlich konnten die Beine wieder Höhenmeter tanken. Für Julia war es die längste und an strengste Wanderung bisher. Für mich war es eine schöne Wanderung mit tollen Highlights und aufgrund der Bedingungen war sie nicht so einfach wie erwartet. Generell kann ich die Tour jedem empfehlen. Achtet aber auf die Bedingungen. Diese machen die Tour anspruchsvoller. Trefft in den Bergen keine leichtsinnigen Entscheidungen. Ich hoffe, dir hat der Einblick gefallen. Am Dienstag folgt der Tourenbericht auf YouTube mit weiteren Einblicken. Bis dann,

Jonathan

 

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