Im Hochgebirge sind wir besonderen Einflüssen ausgesetzt mit oft unvorhersehbaren Herausforderungen. Bei der Wahl der Ausrüstung gilt es Sicherheit und Komfort unter einen Hut zu bringen.  Heute möchte ich nicht auf die Grundausrüstung eingehen. Das habe ich an andere Stelle schon gemacht. Heute möchte ich dir zeigen, wie du deine Ausrüstung optimieren kannst. Ebenso will ich auch eingehen, welche Tourengegenstände ich austausche, warum ich damit gestartet habe und wie ich diese jetzt optimieren werde.

 

Falsche Ausrüstung – erschwerte Touren?!

Vorab möchte ich nochmal starten, dass die richtige Ausrüstung und der richtige Gebrauch deiner Ausrüstung unabdingbar sind. Wenn du hier falsch vorbereitet bist, kann das gefährlich enden. In den Bergen hast du kaum Spielraum für Fehler. Dieser Artikel richtet sich deshalb an alle, die schon Bergerfahrungen und ihre Grundausrüstung haben.

 

Wie kann ich meine Ausrüstung optimieren?

Optimieren kannst du deine Ausrüstung in zwei Punkten:

  • Optimierung der bestehenden Ausrüstung – neue Ausrüstungsgegenstände ersetzen alte Ausrüstungsgegenstände
  • Was nimmst du alles auf Tour mit – die Menge der Ausrüstung

 

Was ist das Ziel der Optimierung?

Bevor wir konkret werden und ich dir auch zeige, wie ich meine Ausrüstung optimieren werde, möchte ich auch nochmal sagen, warum ich das überhaupt mache. Am Ende des Tages steht hinter der Optimierung eine Gewichtsreduzierung. Das ist insofern wichtig, dass du beim Bergsteigen in der Höhe jedes zusätzliche Gewicht spürst. Also schaut man, dass man einen möglichst leichten Rucksack und eine möglichst leichte Ausrüstung zusammenstellt, welche aber den Anforderungen deiner Touren statt hält.

 

Grundverständnis Gewicht beim Bergsteigen

Allgemein hast du zwei Gewichtsquellen, an denen sich das Sparen lohnt. Auf der einen Seite das Gewicht am Rücken und auf der anderen Seite das Gewicht an den Füßen. Wenn du an Gewicht an den Füßen durch leichtere Schuhe oder Steigeisen sparst z.B. 100 g ist das so, als würdest du 500 Gramm am Rücken sparen. Hier siehst du das Verhältnis ganz gut und auch warum es sich lohnt auf das Gewicht an den Füßen zu achten.

 

Download “Checkliste Hochtourenausrüstung kaufen”

Checkliste_Grundausrüstung_Hochtouren.pdf – 2535-mal heruntergeladen – 21,88 MB

Optimieren meiner Ausrüstung 

Schaue ich mir meine Ausrüstung an, so gibt es ein paar Ausrüstungsgegenstände, an denen ich sparen kann. Zu diesen zählen:

  • Schuhe
  • Gurt
  • Eventuell Rucksack
  • Kameraausrüstung

Meine aktuellen Schuhe von Hanwag wiegen 1780g (beide zusammen). Da meine Schuhe schon in Mitleidenschaft geraten sind, brauche ich neue. Aus diesem Grund kann ich hier bei der Wahl der neuen Schuhe Gewicht sparen. Ein Beispiel wären die Phantom Tech. Diese sind von Scarpa. Diese wiegen 1460g. So kann man schnell 320g sparen. Klingt im ersten Moment nicht viel. Ist es aber.

Ziel muss es sein, an vielen kleinen Stellhebel zu optimieren, um einen großen Effekt zu erhalten.

 

Das zweite Beispiel ist mein Gurt. Hier habe ich zu Beginn meiner Hochtouren meinen ganz normalen Klettergurt verwendet, um zu Beginn Geld zu sparen. So etwas kann ich dir auch nur empfehlen. Wenn du dann merkst, dass Hochtourengehen das richtige für dich ist, kannst du die Ausrüstung immer noch tauschen. Hier kann man ultraleichte Gurte z.B. von Petzl nutzen. Dadurch spart man viel an Gewicht.

Ich habe einen 35L + 10L Rucksack auf meinen Touren. Wenn ich hier eine kleinere Größe nutzen würde, hätte ich erstens einen leichteren Rucksack und zweitens müsste ich beim Packen mehr auf meine Ausrüstung achten und wäre automatisch gezwungen minimal zu packen. Also ein doppelter Vorteil.

Bei der Kameraausrüstung kann man viel sparen, je nachdem welches Ziel man verfolgt. Heutzutage reicht für Bilder meistens das Smartphone aus. Extra Kameras lohnt sich für die meisten nicht. Schau einfach, ob dir dein Smartphone für die Touren reicht.

 

Gewicht beim Packen sparen

Gewicht kannst du neben leichterem Equipment auch beim Packen sparen. Hier hatte ich am Anfang echt eine Hemmschwelle, Dinge wegzulassen und habe im Endeffekt mehr mitgenommen als notwendig war. Ein paar Beispiele sollen dir das verdeutlichen.

Wenn du alleine bzw. mit Freunden auf Tour bist, musst du immer ein Seil mitnehmen. Schaue, dass du nur die notwendige Länge für die Tour dabeihast und nicht extra Meter mit nimmst. So ein Seil ist auf Dauer ganz schön schwer.

Bei Mehrtagestouren hatte ich zu Beginn oft Riegel für alle Tage dabei. Mittlerweile nehme ich nur noch spezielle Produkte wie Energiegummibärchen und co. mit. Schokoriegel kaufe ich mir immer auf den Hütten nach. So schleppst du zu Beginn nicht zu viel Essen mit dir rum.

 

Die richtige Anzahl an T-Shirts und Unterhosen. Hier habe ich bei meinen ersten Touren sehr großzugig gepackt. Mittlerweile habe ich nur noch zwei T-Shirts mit. Eins für die Tour und das andere für den Hüttenaufenthalt, während das andere trockenen kann. Man stinkt einfach bei Hochtouren nach ein paar Tagen. Das ist so. Deshalb unnötig Gewicht für neue Kleidung mitzunehmen ist Verschwendung.

Hygieneartikel – hier solltest du schauen was die Hütten bieten. Wenn es kein fließendes Wasser gibt, kannst du eigentlich fast alles im Tal lassen. Ich nehme neben einer Zahnbürste meistens nur ein Deo mit.

Wenn du mit anderen in einer Gruppe gehst, solltest du schauen, dass ihr gewisse Gegenstände aufteilt. So muss nicht jeder ein erste Hilfe Set dabeihaben. Sprecht so etwas vorher ab.

 

Man kann überall sparen

Wir du siehst kann man überall Gewicht sparen. Ein paar Einsparungen kosten dich Geld, andere sind leichter umzusetzen. Schau, dass du deine Ausrüstung mit jeder Tour optimierst. Du wirst ein Gefühl entwickeln was dir wichtig ist und was nicht. So kannst du hier Tour für Tour sparen und so deine Touren durch leichteres Gewicht besser genießen. Ich hoffe dir hat der Artikel gefallen.

Bis dann,

Jonathan

Leave a comment