Eigentlich stand ein ganz anderes Tourenprogramm auf den Plan, aber durch den Unfall am Pollux ist Stefan ausgefallen und ich stand alleine da. Über Instagram habe ich versucht noch schnell einen Tourenpartner zu finden. Das hat spontan leider nicht funktioniert und so bin ich schon ins Berner Oberland gefahren, da es dort laut meiner Planung weiter gehen sollte. Hier hatte ich 4 Tage Zeit. Einen der Tage habe ich mit der Brienzer Gratwanderung verbracht. Die Tour war eine Empfehlung und diese möchte ich dir heute vorstellen. Das ist auch eine Premiere. Es ist die erste Wanderung, die du auf meinem Blog lesen kannst.

 

Tourdaten:

Neue Tour – noch mehr Ausrüstung

Bevor es für mich aber auf die Wanderung gehen sollte, musste ich noch ein wenig Ausrüstung kaufen. Das klingt erstmal witzig, vor allem da ich ein komplettes Auto mit Ausrüstung voll hatte. Aber für Wanderungen hatte ich nichts dabei. Mit meinen Hochtourenschuhen wollte ich nicht gehen und so habe ich in Brienz noch kurz Trailrunningschuhe*, Hose und einen Trailrunningrucksack gekauft.

 

Alle Informationen zu der Tour habe ich im Internet und vor allem aus dem SAC Tourenportal und von „Bergwelten“ genommen. Der Plan war morgens mit der ersten Bahn aufs Rothorn zu fahren und dann bis zur Harder Kulm zu wandern und dort wieder mit der Bahn hinunter zu fahren. Von Interlaken sollte es abends mit dem Zug wieder nach Brienz gehen.

 

Meinen Rucksack habe ich, um schneller voran zu kommen nur minimalistisch gepackt. Neben 1,5 Liter trinken, hatte ich noch zwei Riegel, einen Apfel, eine Banane, eine Kamera und eine Maske dabei. Wirklich nur das Nötigste.

 

Mit dem Zug auf das Rothorn

Um 8:35 sollte die Tour losgehen. Kurz morgens noch das Ticket für den Zug gekauft. Und dann ging es mit der historischen Brienz Rothorn Bahn nach oben. Eine Stunde dauerte die Fahrt bis oben. Nach der Fahrt wollte ich sofort starten, da doch die Tour ein wenig länger dauert.

Von der Bahnstation wandert man nach links los und folgt den Schildern und gelangt anschließend zum ersten Mal auf den Wandergrat. Und diesen verlässt man so schnell nicht mehr. Die Gratwanderung konnte beginnen. Ich selbst wollte wo immer es möglich ist schneller laufen und teilweise rennen, um zu schauen, ob Trailrunning etwas für mich ist.

Das wirklich reizvolle am Wanderweg sind zwei Dinge. Zunächst das Panorama. Man blickt permanent Richtung Eiger, Mönch und Jungfrau. Zudem kann man immer einen großartigen Blick auf den Brienzer See werfen. Der zweite reizvolle Punkt ist der Grat an sich. An einigen Stellen ging es auf beiden Seiten steil hinunter und man musste sich wirklich voll konzentrieren. Genau diese Herausforderung macht den Weg so spannend, aber macht ihn nicht gerade für alle geeignet.

 

Die Route – viele Gipfelüberschreitungen

Wenn man den Grat komplett überschreitet kommt man an einigen Gipfeln vorbei. So überschreitet man den Schöngütsch (2319m), Balmi (2141m), Tannhorn (2221m), Ällgäuwhoren (2047m), Schnierenhireli (2070m), Gummhoren (2040m), Blasenhubel (1940m) und das Augstmatthorn (2137m).

Die Wegfindung ist zum Glück relativ einfach. Man läuft permanent auf dem Grat und geradeaus bis die Harder Kulm ausgeschrieben ist. Der Weg zieht sich durchaus und es geht oft hoch und runter. Die Gratwanderung ist sehr lang und man sollte dafür schon über eine ausreichende Kondition und Schwindelfreiheit verfügen. Die Schlüsselstelle der Wanderung ist mit einem Stahlseil als zusätzliche Sicherung ausgestattet. Sonst darf man auch öfter um den Felsen hochkraxeln. Die Schlüsselstelle ist vor dem Tannhorn. Besonders ab dem Augstmatthorn ist der Rest zur Harder Kulm auch nicht mehr ein Alpinwanderweg, sondern ein Wanderweg.

 

Der letzte Anstieg aufs Augustmatthorn war nochmal anstrengend und gefühlt ewig, das  aber an den Kilometern davor lag. Die insgesamt 3000 hm machen sich deutlich bemerkbar und es war gut, dass ich nicht mit meinen Hochtourenschuhen unterwegs war und auch nur in T-Shirt und kurzer Hose.

 

Eine schöne Gratwanderung

Die Tour ist eine schöne Gratwanderung, die echt anspruchsvoll ist. Empfehlen würde ich die Tour nur für fitte und trittsichere Bergwanderer. Auch sollte man darauf achten, dass es zwischendurch keine Möglichkeit gibt Wasser auszufüllen. Mir ist zwischendurch auch das Wasser ausgegangen und die letzten Kilometer waren deshalb auch nicht so witzig. Aber an der Harder Kulm konnte ich dann genügend trinken. Von dort aus ging es per Bahn hinunter. Mehr Eindrücke von der Tour findest du auf meinem Youtube Video. Ich wünsche dir dabei viel Spaß. Bis dann,

Jonathan

 

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