Beim Bergsteigen gibt es einige Ausrüstungsgegenstände, welche immer dabei sind. Egal ob man zum Klettern, Eisklettern, auf Hochtouren oder Expedition geht. Wie der Titel schon verrät geht es heute im speziellen um Karabiner. Heute möchte ich deshalb alles wichtige rund um das Thema Karabiner mit Euch besprechen. Vorstellen werde ich die verschiedenen Arten mit ihren Vor- und Nachteile. Das YouTube Video kommt wie immer Dienstag auf meinem Account.

 

Einsatzgebiete von Karabiner

Karabiner sind vielseitig verwendbare Mittel und finden ihren Einsatz zum Sichern, Abseilen, Prusiken, Standplatzbau und bei weiteren Anwendungen.

Auf den Karabinern findest du immer alle relevanten Informationen. Dazu zählt die maximale Bruchlast. Diese gibt an, ab welcher Belastung der Karabiner brechen kann. Unterschieden wird dabei die Bruchlast bei einem offenen oder geschlossenen Karabiner, sowie ob es sich um eine Quer- oder Längsbelastung handelt. Achte beim Kauf von Karabinern immer darauf, dass sie für den Bergsport geeignet und einsatzbar sind.

 

Formen und Ausführungen

Karabiner gibt es in allmöglichen Varianten, Größen und Farben. Ich möchte dir jetzt die gängigsten Karabinerformen und Verschlussarten vorstellen. Die Farbe ist am Ende nur eine Geschmacksache. Jedoch sind auffälliger Farben immer zu empfehlen.

 

Karabinerformen – welche gibt es?

Bei Karabinern kann man im Grund zwischen sechs verschiedenen Formen unterschieden. Dazu zählen:

  • D-Form
  • Ovale Form
  • Birnen Form
  • Karabiner mit großer Öffnungsform
  • OMNI
  • Richtungsabhängiger Karabiner

 

Jede Form hat seinen eigenen Einsatzbereich. Die Form des Karabinerkörpers hat einen Einfluss auf:

  • Bruchlast in der Längsachse,
  • Optimale Verteilung der Belastung,
  • Größe der Schnapperöffnung und die Kapazität,
  • Bruchlast bei speziellen Positionierungen,
  • Einfache Handhabung

 

D-Form

Positionierung der Last in der Achse mit der höchsten Bruchlast, möglichst nahe an der geschlossenen Seite des Körpers. Geeignet für einfache Lasten (Verbindung von Geräten, Verbindung mit dem Ankerpunkt).

 

Ovale Form

Symmetrische Form für eine ausgewogene Verteilung der Last (Geräte mit großer Verbindungsöse, Seilrollen usw.).

 

Birnenform

Zum Verbinden mehrerer oder großer Ausrüstungselemente. Karabiner mit großer Öffnungsweite. Weite Öffnung, um das Einhängen an Ankerpunkten, Drahtseilen usw. zu erleichtern. In mehrere Richtungen belastbarer Karabiner (OMNI). Spezifische Form, geeignet für die Belastung in mehrere Richtungen.

 

Richtungsabhängiger Karabiner

Für spezielle Anwendungen, zwei getrennte Verbindungsbereiche, um die Positionierung in der Längsachse zu optimieren.

 

Verschlussarten – Einfluss und Einsatz

Bei Verschlussarten gibt es auch viele verschiedene Variationen. Je nach Einsatz sind manche mehr und manche weniger geeignet. Ich werde dir hier die gängigsten mit ihren Vor- und Nachteilen aufzeigen. Dadurch ist auch erkennbar, wofür man welche Verschlussarten nutzt.

 

Schnappkarabiner

Ein Schnappkarabiner hat keine Verschlusssicherung, sondern nur einen Schnappverschluss. Der Schnapper ist mit einer Feder gespannt. Zum Öffnen musst du nur die Klinke öffnen. Das erlaubt ein einfaches Handling, vor allem wenn es schnell gehen muss. Einsatz ist überall, wo man keine dauerhafte Sicherung braucht.

 

Schraubkarabiner

Schraubkarabiner sind ein universal einsetzbares System. Dabei kannst du die Verriegelung manuell betätigen. Auch kann man den Karabiner mit nur einer Hand bedienen. Nachteil ist, dass sich der Karabiner öffnen kann durch Vibration während des Einsatzes.

 

Twist Lock

Der Vorteil beim Twistlock ist ein schnelles und einfaches Öffnen. Auch eine eine automatische Verriegelung bietet Vorteile. Nachteil ist, dass der Karabiner beim Schließen sich nicht richtig verriegelt. Du als Anwender musst dich vergewissern, dass er richtig zu ist. Durch Reibung am Seil, kann es sein, dass der Schrauber sich ungewollt entriegelt.

 

Triact Lock

Vorteil ist vor allem die schnelle und automatische Verriegelung. Durch die 3 Wege Verriegelung ist er sicher. Nachteil ist das Handling und die Gefahr, dass er empfindlich gegenüber Schlamm und anderen Fremdkörpern ist. Diese können die eigene Verrieglung verhindern.

 

Ball Lock

Der Ball Lock hat eine schnelle und automatische Verriegelung. Diese zeigt dir auch an, ob er richtig geschlossen ist. Mit Übung kann man ihn einhändig benutzen. Hat man Handschuhe an, ist es schwerer. Hier muss man sich auch vergewissern, dass der Karabiner richtig verschließt.

 

Verwendung und Pflege

Eigentlich gelten für alle Karabiner die gleichen oder ähnliche Regeln zur Verwendung und auch zur Pflege.

Der Fangstoß sollte möglichst immer in gerader Linie auf den Längsschenkel übertragen werden. Das sieht man am besten in der Abbildung oben. Bei Schnappkarabinern solltest und musst du darauf achten, dass der Schnapper selbst nicht belastet wird. Bei Schraubkarabinern im speziellen und allgemeinen ist immer darauf zu achten, dass die Karabiner vernünftig geschlossen sind. Das solltest du immer überprüfen.

 

Übe auch die Karabiner mit Handschuhen zu öffnen. Wenn das gut geht, hilft dir es am Berg.

Du kannst deine Karabiner auch reinigen. Überprüfe vor allem, ob die Schnappmechanismen und Gewindegänge sauber laufen.

Wie bei fast allen Ausrüstungsgegenständen gilt hier einen Kontakt mit ätzenden Chemikalien, vor allem mit Säuren, zu vermeiden. Außerdem solltest du deine Karabiner nicht an einem feuchten Ort lagern.

 

Eine stabile Sache 

Wie du siehst gibt es verschiedene Arten an Karabinern mit Ihren speziellen Einsatzgebieten. Wichtig ist, dass du bei deinen Touren die richtige Mischung an Karabinern dabeihast. Hierbei helfen dir meine Checklisten. Mehr zum Thema gibt’s dann auch auf YouTube. Bei Fragen kannst du mir gerne schreiben. Bis dann,

Jonathan

 

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