Das Jahr hat gerade frisch begonnen und da stellt sich für mich als Bergsportler immer die wichtige Frage: Welche Touren will ich dieses Jahr machen? Da wir alle noch nicht wissen, wie sich die Lage weiterentwickeln wird, ist das mit der Planung ein wenig komplizierter. Schaut man auf das vergangene Jahr zurück, so kann man davon ausgehen, dass Hochtouren in den Alpen möglich sein werden.

Heute möchte ich dir drei Wege zeigen, wie du im Jahr 2021 deine Touren planen kannst. Dabei spielt es keine Rolle, um welche Art von Touren es geht. Passend zu meinen Touren werde ich dir die Beispiele anhand von Hochtouren geben. 

Heute will ich dir 3 verschiedene Wege zeigen, nach denen ich bereits meine Touren geplant habe oder wie ich es heute mache.

 

3 Wege der Tourenplanung 

  1. Tourenplanung nach Budget
  2. Tourenplanung nach Zeit
  3. Tourenplanung nach Fähigkeiten

 

Tourenplanung nach Budget 

Mit diesem Punkt möchte ich anfangen, da ich selbst zu Beginn meiner „Hochtourenkarriere“ danach geplant habe. Bis Ende 2017 war ich selbst noch Student. Obwohl ich als Dualstudent schon eigenständig verdient habe, war es noch nicht möglich so viele Touren, wie ich eigentlich wollte, zu machen. Aus diesem Grund habe ich damals meine Touren nach Budget geplant. Konkret bedeutet das, dass ich wusste, wie viel Geld ich für den Urlaub und die Touren ausgeben kann und daraus abgeleitet, wie viele Touren ich machen kann. Nach der Anzahl habe ich dann die Touren ausgesucht.

 

Beispiel Tourenplanung nach Budget 

Ein reales Beispiel während meiner Zeit des Studiums. Ich hatte ca. 900€ für einen Urlaub. Ich hatte noch keine eigenen Tourenpartner, habe einen Hochtourenkurs absolviert und eine Hochtourenwoche am Mont Blanc. Für mich war die Planung relativ einfach. Ich habe eine geführte Tour gesucht, welche zu den Anforderungen gepasst hat und fertig war das Suchen der Tour.

Jetzt gehe wir aber mal davon aus, du hast Tourenpartner und möchtest mit Ihnen eine Tour machen. Dann kann man schnell überschlagen, wie viel Tage man für 900€ in den Bergen verbringen kann. Ich rechne pro Tourentag mit 80-90€. Der Preis setzt sich aus einer Übernachtung in der Hütte 65-70€, Essen und Trinken zusammen. Je nach Tourenort kommen noch Geld für Seilbahnen dazu. Mehr zu den Kosten von Hochtouren findest du auch hier.

Nach meinem Beispiel könnte man 10-11 Tourentage verbringen und danach seine Touren aussuchen.

 

Tourenplanung nach Zeit

Heutzutage plane ich meine Touren vor allem nach dem 2. der 3 Wege – meiner Zeit. Da ich mittlerweile voll arbeite und kaum Ausgaben habe, kann ich einen gewissen Prozentsatz von meinem Gehalt monatlich für meine Touren zurücklegen. Aus diesem Grund ist aktuell mein limitierender Faktor die Zeit. Ich wohne und arbeite in Bremen. Das heißt für mich, so schnell komme ich nicht in die Berge. Aus diesem Grund bin ich immer ein paar Wochen am Stück in den Bergen. Für mich hat sich es als sinnvoll herausgestellt immer Blöcke aus 2 oder 3 Wochen zu machen. Deshalb kann ich mir dann Touren für die Wochen aussuchen. Dabei plane ich immer wochenweise, sodass ich nicht so viel zwischen den Gebieten herumfahre.

 

Beispiel Tourenplanung nach Zeit

Starten möchte ich hier auch wieder mit meinem Beispiel. In einem Block von 3 Wochen schaue ich, dass ich circa 2 – 2 1/2 Wochen mit Touren verplane. Der Rest dient als Anreise, Backup bei schlechtem Wetter und Ruhetagen. Zudem schaue ich, dass ich innerhalb der Tourenwoche nicht so viel von Ort zu Ort reisen muss und plane daher immer ein paar Tage bis zu einer Woche in einem Gebiet (z.B. Wallis, Berner Oberland; etc.) zu bleiben.

Aufgrund meiner weiten Anreise plane ich auch nie Touren/Aufenthalte (mal abgesehen vom Eisklettern) unter einer Woche in den Bergen.

Wenn du in den Bergen wohnst, bist du da flexibler. Daher würde ich immer schauen, welche Touren man schön miteinander verbinden kann.

 

Tourenplanung nach Fähigkeiten

Die letzte Möglichkeit der drei Wege ist die Planung nach Fähigkeiten. Besonders wenn man am Anfang steht, ist das der limitierende Faktor. Aus diesem Grund geht es bei der Planung der Fähigkeiten auf der einen Seite um Touren, die zu deinem Niveau passen und auf der anderen Seite wie man zu schwierigen Touren kommen kann.

 

Beispiel Tourenplanung nach Fähigkeiten

Wenn du gerade mit Hochtouren angefangen hast, gibt es mehrere Möglichkeiten wie du weiter machst. Voraussetzung für die weitere Planung ist ein Hochtourenkurs.

 

  1. Fall – du hast keine Tourenpartner

Wenn du keinen Tourenpartner hast, kannst du geführte Touren machen und auf den Internetseiten nach deiner Stufe/Können filtern.

 

  1. Fall – du hast Tourenpartner

Mache mit deinen Tourenpartner Touren auf deinem Niveau und steigere den Schwierigkeitsgrat mit deiner Erfahrung.

 

  1. Fall – weitere Ausbildungskurse

Besonders am Anfang lohnt es sich einen Kurs zu besuchen, der sich darum dreht, wie man Touren führt. Hier hast du schon einen Basiskurs absolviert. Hier planst du die Touren und führst sie auch durch, bist aber immer noch durch einen Experten überwacht, der dir auch Tipps geben kann. Wir (meine Tourenpartner und ich) haben so einen Kurs beim DAV zusammen besucht und sind anschließend allein auf Touren gegangen.

Ich für mich selbst mache mittlerweile alle Touren in meinem Schwierigkeitsgrat oder leichter mit meinen Tourenpartnern und eine Tour über meinem Level mit einem Bergführer privat, um mich dort zu verbessern und weiter zu lernen.

Die Angabe zu der Schwierigkeit der Touren findest du in Tourenführern. Besonders empfehlenswert sind die folgenden in der PDF.

 

Download “Checkliste Bücherliste”

Checkliste-Buecherempfehlungen.pdf – 2296-mal heruntergeladen – 1,80 MB

Optimale Planung – der Mix aus allem 

Für mich ist der limitierende Bereich aktuell immer die Zeit, da ich berufstätig bin. Aus diesem Grund setze ich immer zuerst den zeitlichen Rahmen, bevor ich dann mir meine Touren suche. Ich bin zum Glück in der Lage, dass der finanzielle Part kaum noch eine Rolle spielt. Aus diesem Grund ist bei mir die Planung immer eine Mischung aus allen 3 Wegen. Wie du deine Touren fein ausplanst, kannst du in einem meiner älteren Artikel finden bzw. wird es bald auch wieder neu auf meinem Blog geben. Ich hoffe der Einblick hat dir gefallen. Ich wünsche dir einen guten Start ins Jahr 2021. Bis dann,

Jonathan

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