„Der Zeitpunkt ist jetzt. Warum die Leidenschaft einschränken? Setze dir Traumziele und besteige diese Träume.“ – Mike Libecki

Genau das dachte ich mir auch, als ich meine Expedition für nächstes Jahr gebucht habe. Da ich aber von Expeditionen noch überhaupt keine Ahnung habe und ich mich selbst einarbeiten muss, möchte ich heute mir dir die Grundlagen teilen. Ich versuche die Grundbegriffe, Hinweise und Unterschiede zu Hochtouren in den Alpen herauszuarbeiten. Da das Themenfeld ziemlich komplex ist, wird sich das Thema über mehrere Artikel und mit mehreren Gebieten aufteilen.

Was macht eine Besteigung zur Expedition?

Der große Unterschied liegt aus meiner Sicht in dem Einsatz, den man als Bergsteiger selbst bringen muss im Vergleich zu Wander- / Kletter- und Hochtouren. Generell musst du und ich bei einer Expedition mehr Zeit, Einsatz, Planung, Vorbereitung und Geld investieren. Für uns in Deutschland/Österreich oder Schweiz lebende Bergsteiger bedeutet eine Expedition auch eine lange Anreise, meistens mit dem Flugzeug in eines der großen Gebirge dieser Welt.

 

Auswahl des Ziels?

Ich möchte mit dir heute die Faktoren besprechen, welche zur Auswahl des Ziels führen. Entscheidend sind dafür die folgenden Punkte:

  • Schwierigkeit der Route
  • Auswahl des Begehungsstils
  • Dauer der Besteigung
  • Jahreszeit
  • Kosten
  • Region

Wie du siehst kann man es auf 6 Faktoren herunterbrechen. Ich möchte dir die Faktoren erst allgemein erklären und dann meine Gedanken und meine Wahl dazu äußern. Da alle Faktoren den Rahmen eines Artikels sprengen werden, werden wir uns heute mit den ersten drei Punkten beschäftigen und nächste Woche mit den letzten drei.

 

Schwierigkeit einer Expedition – Was kann ich?

Bisher habe ich in den Alpen jedes Jahr das Schwierigkeitslevel der Touren steigern können. Bei der Wahl einer Schwierigkeit des Expeditionsziels solltest du deutlich innerhalb deiner Fähigkeiten liegen. Das liegt an den zusätzlichen Anforderungen, welche eine Expedition mit sich bringt, wie die Höhe, das extreme Wetter, die Abgeschiedenheit und das Routenfinden.

 

Begehungsstil – Alpinstil vs. Expeditionsstil

Ich versuche ganz kurz und sehr plakativ den Unterschied für dich darzustellen. Unter dem Alpinstil kannst du dir ein stetiges Vorankommen vorstellen. Du steigst du Route nur einmal hoch. Du trägst alle notwendige Ausrüstung für die Tour komplett bei dir. Beim Expeditionsstil gehört das Gehen zwischen den Lagern (immer wieder auf- und absteigen) dazu. Zudem sicherst du schwere Stellen im Vorhinein ab (z.B. durch Fixseile).

 

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Begehung des Weisshorns im alpinen Stil (Juli 2019)

Dauer der Besteigung – lässt mich mein Arbeitgeber auf Expedition

Die Touren dauern im Allgemeinen länger als es die reinen Höhenmeterzahlen vermuten lassen. Die Dauer wird neben den Aufstiegstagen vor allem durch Ruhetage in den Lagern bestimmt. Meine Tour wird z.B. mit allem rund 25 Tage dauern. Aus diesem Grund musst du vorab mit deinem Arbeitgeber, sofern du Angestellter bist, sprechen, ob du länger als 3-4 Wochen am Stück frei bekommst.

 

Fazit Grundwissen Expedition

Wie du siehst kannst du eine Expedition schon anhand einfacher Punkte nicht mehr mit einer Hochtour in den Alpen vergleichen. Grund dafür ist die Höhe. Damit ändert sich der entscheidende Parameter. Nächste Woche werde ich auf die oben genannten restlichen Faktoren eingehen.

Ich wünsche dir eine schöne Woche. Bis dann,

Jonathan

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