Eigentlich wollte ich diese Tourensaison nach Peru auf Expedition. Die Tour war geplant, die Ausrüstung gekauft und die Vorbereitung im vollen Gange. Durch Corona haben wir uns dazu entschieden, die Tour ausfallen zu lassen. Durch die Lockerungen der Grenzöffnungen ist es jedoch wieder möglich, Hochtouren in den Alpen zu machen. Heute stelle ich dir meine erste Hochtourenwoche vor und welche Besonderheiten dieses Jahr gelten.

 

Es geht wieder ins Wallis 

Nach der Absage der Expedition war ich echt ein wenig frustriert, jedoch bin ich froh, dass wir jetzt wieder in die Berge und unserer Leidenschaft nachgehen können. Die letzten Jahre war ich fast ausschließlich in der Schweiz unterwegs und auch dieses Jahr starte ich mit meinen Touren in der Schweiz. Das wieder in meinem Lieblingsgebiet – im Wallis. Mittlerweile fühlt sich das alles schon bekannt an, da ich seit 2017 jedes Jahr mehrere Wochen dort bin. Mehr zum Wallis kannst du auch in einem meiner älteren Artikel nachlesen.

 

Gibt’s da noch Berge?!

Das Schöne am Wallis ist einfach die Vielzahl an Bergen. Auch wenn ich schon ziemlich oft dort war, sind immer noch nicht alle 4000er in der Gegend bestiegen. So geht es dieses Jahr weiter. Ich werde zusammen mit Stefan eine Woche unterwegs sein. Zum Teil sind es schon Berge, welche ich bestiegen habe. Andere sind vollkommen neu für mich. Da ich aber die Berge bisher nur mit einem Bergführer gemacht habe, ist es allein eh nochmal anders. Für die Woche haben wir uns folgendes vorgenommen.

 

  • Tag 1: Zugreise von Bremen nach Günzburg zu meinen Eltern
  • Tag 2: Mit dem Auto von meinen Eltern (danke dafür) nach Herbriggen ins Hotel Bergfreund
  • Tag 3: Aufs Kleinmatterhorn und Pollux und Castor besteigen
  • Tag 4: Lyskamm Überschreitung
  • Tag 5: Signalkuppe, Zusteinspitze, Nordend und Dufourspitze
  • Tag 6: Abstiegs ins Tal und Richtung Domhütte
  • Tag 7: Dom und Abstieg ins Tal
  • Tag 8: Auf zur nächsten Tourenwoche

 

Für mich ist vor allem der Tag 5 komplett neu, aber besonders freue ich mich auch auf den Lyskamm. Dieser gehört für mich zu einer meiner drei schönsten Touren. Aber jetzt nochmal von vorne. Ich will dir noch jeden Berg vorstellen und zeigen in welchen Hütten wir übernachten werden.

 

4000er – jeder mit seiner Besonderheit

Starten werden wir die Tourensaison mit den Zwillingen Castor und Pollux. Zuerst werden wir auf den Pollux gehen und anschließend den Castor überschreiten, um zur Hütte kommen.

Der Pollux wird unserer erster 4000er in der Woche mit 4092m sein. Die Tour hoch ist mit PD+ bewertet. Danach geht es über den Castor hinüber. Den Castor überschreiten wir auf dem Weg zur Rifugio Quintino Sella Hütte und es geht auf bis 4228m hoch. Die Tour ist mit PD- leichter bewertet als der Pollux. Schwindelfrei muss man aber für die Tour auf jeden Fall sein.

Am nächsten Tag folgt der Lyskamm mit 4527m. Dieser beinhaltet alles was zu deiner grandiosen Tour dazugehört. Ein schmaler Grat, Kletterstellen und ein toller Ausblick. Die Tour ist mit PD+ bewertet. Anschließend geht es auf die Capanna Gnifetti.

Von dort aus geht es am nächsten Tag über die Signalkuppe (4554m), Zumsteinspitze (4563), den Grenzsattel zur Dufourspitze (4634m) und Nordend (4609). Anschließend geht es zur neuen Monte Rosa Hütte runter. Die Tour ist mit AD bewertet.

Der Abschluss der Tour bildet der Dom mit 4545m. Hier warten wir die Bedingungen ab und schauen ob wir über den Festigrat (AD) oder über die Nordflanke (PD+) gehen.  

 

Besonderheiten bei unserer Tour

Im Grunde gibt es zwei Besonderheiten bei der diesjährigen Tourensaison. Die erste Besonderheit ist, dass wir ohne Bergführer unterwegs sind. Das bedeutet, dass wir uns selbst um alles kümmern müssen. So habe ich diese Woche zusammengestellt und alle Hütten reserviert. Wir müssen aber auch während der Tour alle Entscheidungen selbst treffen. Wenn du Touren auch selbst durchführst, musst du auch einige weitere Skills haben, wie ein gutes Seilhandling. Die zweite große neue Besonderheit, welche für alle Bergsteiger dieses Jahr gilt, sind die aktuellen Corona Regeln in den Bergen. So darf man in Hütten nur übernachten, wenn man bereits reserviert hat. Zudem ist ein Mund-Nasen Schutz Pflicht. Außerdem muss man Desinfektionsmittel und in manchen Hütten seinen Hüttenschlafsack, Hausschuhe und Kissenbezug mitnehmen. Bitte prüf dies vor der Tour, welche Anforderungen aktuell gelten.

 

Die Vorfreude auf die Tourensaison steigt

Ich bin echt froh, wenn es für mich wieder in die Berge geht. Vor allem freue ich mich auf die neuen Eindrücke und Momente, welche ich erleben darf in dieser Tourensaison. Dieses Mal werde ich auch ein wenig mehr für euch dokumentieren. Die Eindrücke werde ich dann mit dir auf Instagram und auf Youtube teilen. Einen ausführlichen Bericht nach der Tour mit noch mehr Informationen zu den Bergen und meiner Checkliste zu den Touren wirst du auch dann hier auf meinem Blog finden. Nächste Woche stelle ich dir meine zweite Tourenwoche vor. Bis dahin wünsche ich dir eine schöne Woche. Grüße,

Jonathan

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