Die Tourenhose ist ein elementarer Bestandteil deiner und meiner Bergausrüstung. Ohne sie geht gar nichts. Grund genug, diesen Ausrüstungsgegenstand einmal näher zu beleuchten und dir alles notwendige Wissen mitzugeben, sodass du weißt, worauf du beim nächsten Kauf achten solltest. Heute möchte ich mit dir über die verschiedenen Arten, „Must Haves“, dem Einsatz und der Pflege der Tourenhose sprechen.

 

Was für Hosen gibt es?

Ich denke ich kann mir den ersten Teil komplett sparen und muss hier nicht erklären, warum du eine Tourenhose brauchst. Wie bei jeder Ausrüstung geht es hier um den Schutz vor Witterungen und sie soll dir als Begleiter auf der Tour dienen. Aufgrund der Ansprüche geht natürlich nicht die normale Jeans von Zuhause.

Im Grunde gibt es drei verschiedene Arten von Tourenhosen bzw. 3 verschiedene Arten von Materialen:

  1. Hardshellhosen
  2. Softshellhosen
  3. Hybride

Die unterschiedlichen Hosen haben aufgrund ihrer verschiedenen Materialen Vor- und Nachteile. Auf diese will ich kurz eingehen.

 

Hardshellhosen – Perfekter Schutz von außen

Hardshellhosen sind ebenso wie die Hardshelljacken komplett wasserdicht. Erreicht wird dies durch eine spezielle Membrane. Selbst bei starken Regen bleibst du bzw. deine Beine komplett trocken. Ich vergleiche Hardshellausrüstung oft ein wenig mit einer LKW Plane. So ganz ist das natürlich nicht richtig, aber erzeugt auf die Schnelle ein Bild, wie sich die Hose anfühlt/ anhört.

 

Softshellhosen

Softshellhosen sind im Gegensatz dazu nicht komplett wasserdicht. Meistens sind sie wasserabweisend und winddicht. Wasserabweisend bedeutet, dass sie bis zu einem gewissen Grad dem Wetter standhalten, aber dann doch durchnässt sind. Der Vorteil bei diesen Hosen ist vor allem, dass sie atmungsaktiver sind und somit besser für anstrengende Aktivitäten.

 

Hybride – die Mischung macht´s

Wie der Name Hybrid schon vermuten lässt, handelt es sich hier um eine Mischung aus den Eigenschaften der beiden oben genannten Hosen. Sie verfügen über einen besseren Wetterschutz wie Softshells und gleichzeitig sind sie atmungsaktiver als Hardshellhosen. Das funktioniert, weil gewisse Teile der Hose besonders verstärkt sind. Bei Hochtouren ist es so, dass Wasser meistens in Form von Schnee kommt. Aus diesem Grund sind einige Bereich wie z.B. die Rückseite der Oberschenkel nicht wasserdicht, dafür aber atmungsaktiver.

 

Welche Hose brauche ich?

Die Wahl der Hose richtet sich individuell nach dem Einsatz. Als Faustformel solltest du dir folgende 2 Fragen beantworten:

  • Wie viel Schutz vor Nässe (Regen) brauchst du?
    • Hier entscheidet sich das Material (Softshell; Hardshell; Hybride)
  • In welchem Temperaturbereich bin ich unterwegs?
    • Hier entscheidet sich, ob du eine gefütterte Hose brauchst oder nicht

Wenn du den generellen Punkt bestimmt hast mit dem Material, gibt es noch ein paar weitere Details, welche du bei deiner neuen Hose beachten solltest.

 

Darauf solltest du beim Kauf achten?

Aus meiner Sicht gibt es 6 Punkte, auf welche du beim Kauf achten musst.

  1. Verstärkungen
  2. Elastizität z.B. für Kletterpassagen
  3. Gamaschen/Schneefang
  4. Belüftungsreißverschlüsse
  5. Taschen
  6. Engerstellen am Fuß

 

Der erste Punkt ist für mich mit Abstand am wichtigsten. Ich habe nämlich zu Beginn meine Tourenhose immer mit den Steigeisen hinten kaputt gemacht. Das lag am Anfang an meiner schlechten Technik , aber auch daran, dass die Hose nicht verstärkt dort war. Aus diesem Grund sollten stark beanspruchte Teile der Hose am besten verstärkt sein.

Wichtig bei einer Hose ist auch, dass sie all deine Bewegungen mit macht. Besonders, wenn man Kletterpassagen hat, sollte die Hose elastisch sein und dies ermöglichen und dich nicht einschränken. Achte beim Kauf auch darauf, dass eine lange Unterhose noch gut darunter passen muss.

Ein weiterer netter, aber nicht notweniger Punkt, sind integrierte Gamaschen. Das spart dir ein zusätzlicher Ausrüstungsgegenstand und kann ganz nützlich sein. Bei tiefem Schnee halten diese aber nicht so viel aus wie extra Gamaschen.

Belüftungsreißverschlüsse sind besonders an warmen Tagen ein Muss, sodass du dich gut durchlüften kannst. Ebenso sind Taschen an einer Hose wichtig. Achte vor allem auf die Lage der Taschen. Du musst auch darankommen, wenn du deinen Klettergurt umhast. Sonst sind sie eher nutzlos.

Der letzte Punkt spielt ein wenig zum ersten Punkt. Achte darauf, dass die Hose gut zum Schuh schließt und du alles auch individuell einstellen kannst.

 

Die richtige Pflege – so hält deine Tourenhose ewig

Gut, die Überschrift übertreibt natürlich ein wenig, aber die Pflege deiner Ausrüstung ist enorm wichtig. Grundsätzlich gilt, dass du dich immer an die Herstellervorgabe halten solltest. Es gilt die Maxime eine Hose so oft wie nötig, aber so selten wie möglich zu waschen. Auch die Imprägnierung solltest du im regelmäßigen Abstand erneuern.

 

Was nutze ich?

Ich selbst habe eine Touren Hose von Patagonia und eine von Mountain Equipment. Beide gehören zu der Kategorie Shoftshellhosen. Diese habe ich bei all meinen Hochtouren in den Alpen dabei. Fürs Eisklettern habe ich noch eine Hardshellhose. Diese habe ich aber bisher nur einmal verwendet. Generell habe ich noch eine Regenhosen für den Fall, dass das Wetter schlecht gemeldet ist und ich Regen erwarte. Da ich meistens hoch unterwegs bin, ist der Regen dort Schnee und das halten meine Hosen gut ab.

 

Gute Tourenhose – entspannte Tour

Beim Kauf einer Hose solltest du dir vorher überlegen, was der Hauptanwendungsfall sein wird. Danach wählst du dein Material aus. Du solltest noch auf die oben genannten Punkte achten und dann geht da auch nichts schief. Achte immer auf die richtige Pflege, so hält deine Hose über einen längeren Zeitraum. Der Invest in eine Hose macht sich immer bezahlt. Lass dich davon am Anfang nicht abschrecken. Ich hoffe ,dir hat der Artikel gefallen. Wenn du noch Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben. Bis dann,

Jonathan

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