Sicherheit am Berg sollte immer oberste Priorität haben. Nachdem wir in einem der vergangene Artikel über das Thema Seile gesprochen haben, folgt jetzt logischerweise der Knoten. Es gibt unzählig verschiedene beim Bergsport. Ich will mich heute auf die wesentlichen fokussieren, die ich bei meinen Touren nutze. Aus diesem Grund kann der Artikel nicht als vollständig angenommen werden.

Im Artikel werde ich neben der Anwendung auch zeigen, wie man sie knüpft und dir noch ein paar Tipps mitgeben.

 

Grundregeln und Grundbegriffe

Bevor ich jetzt zu den einzelnen Knoten komme, ist es wichtig ein paar Begrifflichkeiten zu klären. Das aktive Ende des Seils heißt auch loses Ende, der dem Seilstrang zugewandte Teil auch stehendes Ende. Ein um 180° gedrehtes Seil ist eine Schleife und ein um 360° gedrehtes Seil ist eine Schlaufe.

 

Folgendes gilt: Jeder Knoten muss fest geknüpft werden, wobei die jeweiligen Enden nicht verdrillt sein sollen, sondern parallel laufen. Das bietet mehrere Vorteile. Du kannst schnell erkennen, ob er richtig geknüpft ist oder eben nicht. Generell sollte man Knoten immer vor dem Belasten überprüfen.

 

Knoten – diese Knoten solltest du kennen

Bei den genannten Knoten habe ich keine bestimmte Reihenfolge vorgesehen. Ich nenne Sie dir nach den verschiedenen Einsatzbereichen. Zuerst erkläre ich, wozu man ihn nutzt und anschließend kurz wie man ihn macht. Ich empfehle aber eher die Videos. Das hat mir auch mehr geholfen.

 

Prusik (Klemmknoten)

Den Prusikknoten kannst du unterschiedlich einsetzen. Er dient als Handschlaufe auf dem Gletscher, Selbstsicherung beim Abseilen und bei der Spaltenrettung.

Der Prusikknoten ist ebenso simple wie genial und ein elementarer Bestandteil der Knotentechnik. Du bindest dich damit in ein Hauptseil ein und kannst den Knoten in beiden Richtungen entlang schieben. Sobald der Knoten unter Last steht, blockiert er. Je größer dabei der Unterschied zwischen Prusikschlinge und Hauptseil ist, desto besser greift er. Die Erklärung zu dem Knoten findest du in dem Video.

Ich selbst habe für den Knoten verschieden lange Reepschnüre. Der ideale Durchmesser liegt bei 6-7 mm. Den Prusikknoten kannst du analog auch mit einer Bandschlinge durchführen.

 

Der Mastwurf

Wie du den Mastwurf machst, zeige ich dir wieder in einem kleinen Video. Den Mastwurf nutzt du für deine Selbstsicherung im Seil, am Standplatz und zur Fixierung des Seils. Der Knoten hat mehrere große Vorteile. Er lässt sich leicht öffnen, man kann seine Position leicht ändern und der größte Vorteil ist: man kann ihn einhändig durchführen. Deshalb eignet er sich auch in schwierigen Kletterpositionen.

 

Halbmastwurf (HMS) – einfach und schnell

Der Halbmastwurf ist einfach und schnell zu legen. Besonders in Kombination mit einem HMS Karabiner lässt er sich gut verwenden. Der Knoten dient zum Sichern eines Vorsteigers oder zum Ablassen, da der Knoten in beide Richtungen belastet werden kann. Besonders bei Alpinen Touren kommt er zum Einsatz, da er unkompliziert ist und man nicht viel Material braucht. Gefahr besteht, wenn man das Bremsseil nicht festhält. Der Knoten blockiert nicht automatisch.

 

Achterknoten – Einbinden in die Seilschaft

Ich nutze den Achterknoten vor allem zum Einbinden in die Seilschaft beim Bergsteigen. Es gibt zwei Arten. Auf der einen Seite den gesteckten Achterknoten und auf der anderen Seite den geknüpften Achterknoten. Den gesteckten nutzt du beim Einbinden in der Seilmitte und der geknüpfte bei Einbinden ins Seilende. Diese Variante wird auch häufig beim Klettern genutzt.

 

Schmetterlingsknoten – Fest am Gletscher

Den Schmetterlingsknoten nutzen ich als Bremsknoten beim Gletschergehen. Dieser bildet eine feste Schlaufe an beliebiger Stelle im Seil. Er löst sich nicht, egal ob die Seilschlaufe oder der Seilstrang belastet wird. Es gibt mehrere Arten diesen Knoten zu machen. Folgende siehts du im Video.

 

Tipps

Auf der Seite Animated Knots sind alle dargestellt und die Seite kann als wertvolle Informationsquelle dienen.

Um Übung bei Thema Knoten zu bekommen, solltest du sie regelmäßig trainieren . Dabei kannst und solltest du auch probieren Knoten blind oder hinter dem Rücken zu machen. Auch kannst du es mal mit Handschuhen probieren. Stell dir einfach deine Situationen am Berg vor. Vor allem kurz vor deinen Touren solltest du die wichtigsten Knoten nochmal durchgehen.

 

Knoten – eine sichere Sache

Um Knoten wirst du beim Bergsteigen nie herumkommen. Da sie ein elementarer Bestandteil deiner Sicherungspraxis darstellen ist es wichtig, sie regelmäßig zu üben. Unterwegs solltest du sie immer überprüfen. So kannst und wirst du immer sicher am Berg unterwegs sein. Es gibt noch mehr Knoten. Heute soll das der erste Teil sein. Mehr wird folgen.  Wenn dir noch ein Knoten fehlt kannst du mir gerne schreiben.

Bis dann,

Jonathan

 

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