Vor langer Zeit habe ich einen Artikel über das Thema „Bergsteigen – das kostenintensivste Hobby?“ geschrieben. Heute möchte ich das Thema noch einmal aufnehmen und dir konkret zeigen, wie ich meine Touren finanziere und wie ich dafür plane. Das System habe ich für mich und mein Leben angepasst. Der Grundgedanke ist aber für jeden hilfreich und lässt sich auch auf andere Dinge im Leben übertragen.

Das System lässt sich in 4 einfache Schritte unterteilen, nach welchen du vorgehen kannst:

  1. Kenne deine Ausgaben und Einnahmen
  2. Kenne die Kosten für eine Tour
  3. Habe ein Konto fürs Bergsteigen
  4. Haupteinkommen/Nebeneinkommen

1. Grundlagen der Finanzierung: Kenne deine Ausgaben und Einnahmen

Die Basis bildet deine Einnahmen und deine Ausgaben. Du musst wissen, wofür du dein Geld ausgibst und wie viel. So weißt du, ob am Ende des Monats genug Geld für deine Touren übrig bleibt. Wie du ein so genanntes Haushaltsbuch führst, bleibt dir überlassen. Es reicht eine klassische Excel Datei oder du nutzt eine App. Gibt einfach auf Youtube das Stichwort Haushaltsbuch ein und du findest genügend Beispiele.

 

2. Kenne die Kosten für eine Tour

Nachdem du Klarheit über deine Einnahmen und Ausgaben hast, geht es jetzt an den nächsten Schritt. Du musst wissen, was dich die Touren überhaupt kosten. Für die Finanzierung kommen zwei Bausteine zusammen. Einmal die Kosten für die eigentliche Tour und Kosten für deine Ausrüstung, wenn du speziell für Touren neue benötigst. Als grobe Anhaltswerte dienen die Zahlen aus folgendem Artikel.

 

3. Habe ein Konto fürs Bergsteigen

Mittlerweile kennen viele die Kontenmodelle nach Bodo Schäfer. Hintergrund ist es für verschiedene Lebensbereich eigene Konten zu haben. Da Bergsteigen meine größte Ausgabeposition ist, habe ich dafür auch ein eigenes Konto. Wichtig bei dem Konto ist es, dass es kostenlos ist. Ich bin dafür bei der DKB und komplett zufrieden. Du bekommst zu deinem Konto auch eine Kreditkarte, mit der ich bei meinen Touren auch im Ausland zahlen kann.

Auf mein Konto zahle ich jeden Monat eine Summe X ein. Die Summe habe ich durch meine Einnahmen und Ausgaben errechnet in Abhängigkeit von dem Geld, welches ich für Touren benötige. Immer im November des Jahres setze ich mich hin und plane mein Jahresbudget. Hier rechne ich einfach grob, wie viele Tage ich in den Bergen verbringen möchte, um eine Abschätzung zu haben. Dann schaue ich, ob es mit meiner monatlichen Sparsumme zusammen passt. Ist dies der Fall, dann ist alles gut, wenn nicht, kommt es zu Schritt vier.

 

4. Finanzierung durch Gehalt/Nebeneinkommen

Letztes Jahr habe ich an die 10.000€ für das Bergsteigen ausgegeben und dieses Jahr werde ich aufgrund meiner Expedition eine noch größere Summe dafür ausgeben. Wie bezahle ich also meine Touren? In erster Linie steht die Finanzierung durch mein Gehalt. Da ich gut verdiene, bleibt auch dementsprechend einiges am Monatsende übrig. Alle zusätzliche Einnahmen von meinem Gehalt (Gehaltserhöhungen, Gewinnbeteiligung, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld) kommen fast 1:1 auf mein Konto. Da ich auch viel am Wochenende arbeite und das zusätzlich bezahlt bekommen, wird das Geld ebenso genutzt.

Neben den Mehreinnahmen, habe ich auch eine Senkung der Ausgaben im Fokus. Hier musst du dir im Klaren sein, ob du auf etwas verzichten kannst für dein Ziel. Ich habe mich damals entschieden auf mein Auto zu verzichten und das Geld für sinnvoller Dinge zu nutzen und so findest du immer noch Geld für deine Touren.

Während meines Studiums habe ich viel weniger Touren gemacht, da meine Einnahmen nicht so hoch waren. Dort habe ich einen Nebenjob gehabt, um Geld für meine Touren zu verdienen. Pass also deine Touren deiner Lebenssituation an und schau, wie du immer mehr Geld dafür generieren kannst.

 

Touren – ist es den Aufwand wert?

Für mich ist es den Aufwand auf jeden Fall wert. Bei den Touren weiß ich ganz genau, warum ich es gemacht habe und der Verzicht, bzw. die Mehrarbeit sind mir die Berge wert. Aus diesem Grund funktioniert das System und meine Finanzierung, welche ich dir heute vorgestellt habe, auch so gut für mich. Lass uns gerne über das Thema diskutieren. Ich freue mich über deine Anregungen und wünsche dir eine schöne Woche. Bis dann,

Jonathan

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