Warum brauchst du eine Vorbereitung?

Ich gehe Ende Januar zum Eisklettern und bereite mich momentan auf diese Tour vor. Aber meine heutige Vorbereitung ist ganz anders, als die Vorbereitung auf meine erste Tour. Woran liegt das?

Ich habe mittlerweile mehr Erfahrungen im Training und weiß genau, was mich auf den Touren erwartet. Der andere Punkt ist, dass die Anforderungen für jede Tour unterschiedlich sind. Für mich ist das die erste Eisklettertour. Bisher war ich auf Gletscher und schweren hochalpinen Felstouren unterwegs. Ich möchte dir die unterschiedlichen Anforderungen für die Spielformen des Bergsteigens erklären.

 

Anforderungsprofile der Bergsportarten

Die verschiedenen Alpindisziplinen stellen unterschiedliche Anforderungen an dich als Bergsteiger. Die Anforderungsprofile dienen der im letzten Blog dargestellten Schwachstellenanalyse. Falls du nicht mehr weißt, was das ist, schau in meinen letzten Blogeintrag.

 

Ich möchte dir 5 verschiedene Profile vorstellen

Mit Gletschertouren und leichte Hochtouren möchte ich zunächst starten. Diese hängen nur von deiner Kondition ab. Von der Grundlagen- und Langzeitausdauer. Die äußeren Faktoren und die Taktik spielen eine geringe Rolle.

Als Steigerung zu den Gletschertouren kommen die anspruchsvolle Hochtouren. Grundlage bildet die konditionelle Ausdauer. Kraftausdauer in den Beinen und eine gute Technik ist für deine erfolgreiche Tour essentiell. Wichtig sind die äußeren Faktoren und eine effiziente Technik.

Hochalpine Fels- und Eisklettereien sind eine weitere Spielform in den Alpen. Fordern eine gute Kraftausdauer. Dazu brauchst du eine Maximalkraft und Grundlagenausdauer. Faktoren wie eine starke Psyche müssen im hohen Maß erfüllt werden.

 

Eis- und Mixed-Klettereien sind vor allem eine Spielform im Winter. Sie sind mit dem Sportklettern vergleichbar. Die Kraftausdauer muss einen hohen Wert erreichen, unterstützt von einer Maximalkraft, Beweglichkeit und einer guten Technik. Eine trainierte Psyche und Taktik sind für diese Touren von Vorteil.

Der letzte Punkt ist die Expedition bzw. das Höhenbergsteigen. Grundlagen- und Langzeitausdauer bilden die Basis neben einer guten Taktik. Das nicht trainierbare Persönlichkeitsmerkmal der Höhenverträglichkeit kann dir bei der Tour einen Strich durch die Rechnung machen.

Ich habe für dich alle wichtigen Punkte zu den unterschiedlichen Bergsteigerprofilen in einer PDF zusammengefasst. Diese kannst du dir hier einfach runterladen.

 

Trainierbarkeit der Ressourcen

Zur Vorbereitung für das Training ist es wichtig zu wissen, dass Training immer als Anpassungsreaktion des Sportlers auf einen Trainingsreiz zu sehen ist. Je nach Trainingszustand kann eine bestimmte Belastung eine höhere oder geringere Beanspruchung bedeuten. Die verschiedenen Ressourcen aus dem letzten Artikel reagieren unterschiedlich auf die Beanspruchung.

 

Theorie als Vorbereitung für deinen Erfolg

Jetzt kommt ein wenig Theorie. Diese liest sich im ersten Moment vielleicht ein wenig schwer, ist aber wichtig für deinen Erfolg im Training. Deshalb solltest du den Abschnitt sehr genau lesen.

Es gibt verbrauchbare und strukturelle Ressourcen. Zu den verbrauchbaren Ressourcen gehören Kondition und Psyche. Im Laufe des Trainings sinkt deren Kapazität. Diese regenerieren sich während den Pausenzeiten. Ist die Regeneration noch nicht abgeschlossen, kann ein weiteres Training zu einer Überanstrengung führen.

 

Die strukturellen Ressourcen (Technik und Taktik) werden beim Training nicht verbraucht. Die Fertigkeiten verbessern sich pro Wiederholung. Hier musst du nicht aufpassen.

 

Wie geht es mit der Vorbereitung weiter?

In den nächsten Artikeln werde ich nacheinander das Training der Psyche, der Taktik, der Technik und den konditionellen Fähigkeiten mit dir durchgehen. Ziel ist es, dass du die wichtigen Punkte für dein Training herausziehen kannst und dein Training danach gestalten kannst. Eine 1:1 Trainingsanleitung werde ich dir dabei nicht geben können. Es geht mehr im die Trainingsprinzipen und ein Verständnis für das Training. Im weiteren Verlauf stelle ich dir auch noch Übungen vor.

Ich wünsche dir frohe Weihnachten. Wir hören uns wieder am 1. Weihnachtsfeiertag. Bis dann,

 

Jonathan

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