Endlich wieder Berge. Das war mein Gedanke auf der Fahrt ins Wallis. Und es sollten spannende 2 ½ Wochen in den Bergen werden. Aus diesem Grund werden über die nächsten Wochen viele Tourenberichte und sonstige Themen rund um meine Tour kommen. Zusätzlich habe ich meine Touren alle aufgenommen, um dir noch mehr Eindrücke von Schlüsselstellen und aktuellen Schwierigkeiten und Besonderheiten der Tour zeigen zu können. Zu jeder Tour bekommst du im Bericht alle relevanten Informationen zum Nachplanen.

 

Vor den Touren habe ich mit dir meinen Plan geteilt, welche Berge wir vorhaben und in den Berichten wirst du sehen, wie und ob alles funktioniert hat.

 

Start in Zermatt

Für die Tour auf dem Pollux haben Stefan und ich als Ausgangsort Herbriggen und das Hotel Bergfreund ausgesucht. Es hat den Vorteil, dass man dort sein Auto kostenlos parken kann und auch nach Zermatt gebracht wird.

Nach einem Frühstück ging es Richtung Zermatt und mit der Bahn hoch aufs Kleinmatterhorn. Der Startpunkt unserer Woche. Unser erstes Ziel war der Pollux. Folgende Anforderungen stellte die Tour an uns.

 

Anforderungen

Start am Kleinmatterhorn

Bei wirklich besten Bedingungen sind wir dann um ca. 9:30 Uhr oben am Kleinmatterhorn gestartet. Nach den ersten Metern sind wir als Zweierseilschaft losgelaufen. Die Spur zum Pollux war wirklich eine Autobahn und bei den Bedingungen auch kein Problem. Zusätzlich hatten wir die Tour noch als GPS Tracks auf unseren Uhren. Für mich war es der erste richtige Einsatz der Sunnto Baro 9 und ich muss sagen, dass es sehr gut war. Mehr dazu in einem anderen Artikel.

 

Für mich sollte es die zweite Besteigung des Pollux werden, es beim letzten Mal aber keine Sicht gab, war die Tour bei diesen Bedingungen auch so gut wie neu.

 

Einstieg in die eigentliche Tour

Nach circa 1 ½ Stunden „Gletscherwanderung“ sind wir am Einstieg zum Gipfel gekommen. Hier erwartet einen erst eine steile Schneescharte bevor es in den Felsen geht. Anschließend kommen zwei richtige Kletterstellen bevor es an den finalen Anstieg zum Gipfel geht. Stefan hatte sich entschieden seinen Rucksack unten beim Einstieg zu lassen, das aufgrund der geringen Dauer für hoch und runter möglich ist. Ich habe meinen mitgenommen.

 

Über die Schneescharte ging es ohne große Probleme in den Felsen. Hier kamen uns schon viele vom Gipfel entgegen. Die Bedingungen waren grandios. Fast schon ein wenig zu warm. Das lag natürlich auch an unserem späten Start mit der Bahn. Über den einfachen Felsgrat mit ein wenig Kraxeln ging es zu den zwei Schlüsselkletterstellen. Diese sind mit einer 3 bewertet. Jedoch sind diese mit einer Eisenkette entschärft. Ich bin die Kletterstellen vorgestiegen und Stefan ist anschließend nachgestiegen. Zu Beginn jeder Tourensaison muss ich mich immer wieder daran gewöhnen mit Steigeisen zu klettern und so waren die ersten Kletterzüge noch ein wenig unrunder als normal. Gerade die erste Querung war spannend. Man hat für die Füße eine Leiste im Felsen, die durch die Steigeisen schon gut rundgeschliffen ist und für die Arme nutzt man die Eisenkette. Hält auch alles super gut, hat sich aber am Anfang nicht so angefühlt.

 

Seilchaos am Pollux

Dadurch, dass viele auch gerade am Hinunterkommen waren, gab es ein wenig Seilchaos zwischen der ersten und der zweiten Kletterstelle. Davon haben wir uns aber nicht lange beirren lassen und sind anschließend aus dem Felsen hin zum Eis/Schneeanstieg gekommen. Die zweite Kletterstelle war deutlich entspannter. Man hat super Tritte und Griffe und kann auch Zwischensichern. Das gibt einem gleich ein besseres Gefühl. Nach der Kletterstelle kommt man bei einer Madonna an. Von dort geht es über den Firn hinauf zum Gipfel. Die Spur zum Gipfel war tief und gut, sodass wir bei den letzten Höhenmetern kein Problem hatten. Hier muss man einfach nur gehen. Auch habe ich das nicht mehr steil empfunden. Was vor allem an den vielen Touren liegt, die ich mittlerweile gemacht habe.

 

Schnell standen wir auf unserem ersten 4000er in der Woche. Das Panorama war gigantisch. Die Ziele für die nächsten Tage vor Augen. Nach ein paar Bildern ging es wieder hinunter. An den Kletterstellen haben wir uns abgeseilt. Das macht immer wieder Spaß und man fühlt sich ein wenig wie ein Navy Seal.

 

Nachdem wir wieder unten angekommen waren, ging es weiter Richtung Castor unserem zweiten Tagesziel. Mehr dazu kommt im nächsten Artikel.

 

Pollux – Tagestour für Jeden?

Der Pollux ist ein tolles Ziel, das man auch gut mit der Seilbahn am Morgen erreichen und machen kann. Am spannendsten ist die Kletterei und die Querung des Bandes in der ersten Kletterstelle. Hierfür sollte man ein wenig Erfahrung beim Klettern mit Eisen haben. Zudem sollte man sich bewusst sein, dass eine Tour ohne Akklimatisierung wie wir es gemacht haben, anstrengender ist und man immer gegen die Zeit läuft durch einen späteren Start. Mehr Eindrücke findest du in meinem Video zu der Tour. Viel Spaß beim Schauen.

 

Ich wünsche dir einen schönen Start in die Woche. Bis dann,

 

Jonathan

Erwähnte Produkte im Artikel:

*Affiliate Link

2 Comments

  • Jérémie
    Posted 18/02/2023

    Tolle Beschreibung und das Video gibt einen super Eindruck der Tour! Danke dir 🤗!

Leave a comment