Als ich das erste Mal in einem Laden für Kletter- und Bergsportausrüstung war, lachten mich an einer Wand 20 verschiedene Seile an. Für mich sah jedes unterschiedlich aus. Unterschieden haben Sie sich aus meiner Sicht in der Farbe, in der Länge und im Durchmesser. Ich habe mich gefragt, welches Seil ist für mich das richtige? Warum gibt es überhaupt so ein große Auswahl? Genau um diese elementaren Fragen soll es heute in meinem Artikel gehen.

 

Bergseile – zentrale Rolle in der Sicherungskette

Das Seil spielt allgemein die zentrale Rolle in der Sicherungskette beim Begehen von Gletschern und beim Klettern. Folgende Eigenschaften sind für ein Seil wichtig, unabhängig vom Einsatz:

  1. Ausreichende Reißfestigkeit. Das Seil muss Stürze aushalten
  2. Fangstoßdehnung. Das Seil soll den Sturz und die Sturzkräfte durch Dehnung reduzieren, sodass es für den Körper angenehm wird, jedoch darf die Dehnung nicht zu stark sein (Verlängerung der Sturzstrecke)
  3. Verschleißfestigkeit
  4. Gute Knotbarkeit
  5. Krangelfreiheit
  6. Für Einsätze draußen sollte das Seil wasserabstoßend imprägniert sein

 

Seiltypen und ihre Anwendungen

Ich möchte heute auf drei verschiedenen Seiltypen eingehen

  • Einfachseil (Durchmesser 9-11mm)
  • Halbseil (Durchmesser 8-9mm)
  • Zwillingsseil (7,8-8,5mm)

 

Einfachseil

Einfachseile bieten ausreichende Verwendung im Einzelstrang. Das Seil ist leicht und stellt einen guten Kompromiss zwischen Gewicht, Lebensdauer und Sicherheitsreserven dar. Das Seil eignet sich zum Sportklettern und für Gletscherbegehungen. Wenn du in schwierigen Klettergraten mit hoher Sturzwahrscheinlichkeit unterwegs bist, dann solltest du beim Kauf des Seils darauf achten, dass es ein Multisturzseil ist. Diese sind aufwendiger konstruiert haben dafür eine längere Lebensdauer.

Beispiel für ein Einfachseil: Petzl Erwachsene Verticality Einfachseil, orange, 30mir?t=bergsteigenle 21&l=am2&o=3&a=B00JMJTOCU - Seil – welches ist das richtige am Berg für mich? *

 

Halbseile

Um ausreichende Reißfestigkeit bei Halbseilen zu gewährleisten, müssen diese im Doppelstrang, d.h. zwei Seile als Zwillingsseil oder als Doppelseil, verwendet werden. Einzige Ausnahme ist – vorschriftsmäßige Gehtechnik vorausgesetzt – das Begehen von Gletschern. Die Verwendung von Halbseilen als Zwillingsseilen bietet höchste Sicherheitsreserven auch bei Stürzen über scharfe Kanten.

Beispiel für ein Halbseil: Petzl Erwachsene Verticality Einfachseil, orange, 30mir?t=bergsteigenle 21&l=am2&o=3&a=B01F9E1CMQ - Seil – welches ist das richtige am Berg für mich? *

 

Zwillingseile

Zwillingsseile müssen immer doppelt verwendet werden. Sie haben den Vorteil der oben genannten Zwillingstechnik bei geringerem Gewicht, aber auch geringer Lebensdauer. Sie dürfen nicht im Einzelstrang am Gletscher genutzt werden.

Beispiel für ein Zwillingsseil: Link zu den Zwillingsseilen

 

Seillänge

Die Seillänge ist abhängig vom Einsatz und z.B am Gletscher von der Anzahl der Bergsteiger in der Seilschaft. Für alpine Fels und Eiskletterrouten empfiehlt sich ein 50-60m Seil, da viele Routen auf 50 Meter eingerichtet sind. Für Gletschergehen sollte die Seillänge 50m betragen.

 

Lebensdauer

Die Lebensdauer hängt stark von der Nutzung ab. Das Seil sollte auf jeden Fall aussortiert werden bei:

  • Mantelschäden (z.B durch Felskanten)
  • Bei starker Mantelabscherung
  • Nach mehreren harten Stürzen
  • Nach Berührung mit Säuren

Ein Bergseil altert besonders durch eingedrungen Bergstaub und UV Bestrahlung.

 

Fazit Bergseile

Ein Seil ist nicht nur ein Seil. Abhängig vom Einsatz gibt es unterschiedliche Arten von Seilen mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. Eine pauschale Empfehlung ist daher nie möglich. Lass dich am besten bei einem Fachhändler beraten. Ich hoffe, dir hat dieser Artikel gefallen. Über einen Kommentar würde ich mich freuen. Bis dann,

Jonathan

 

 

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