Nachdem wir am Petit Combin aufgrund des Wetters abbrechen mussten, standen auch die anderen Touren vor dem Abbruch, bevor es überhaupt erst losgehen sollte. Grund war die schlechte Wetterprognose. Eines unsere Ziele war der Dent Blanche. Hier wollten wir am Freitag (09.07.21) hoch. Der Wetterbericht war noch nicht klar und so haben wir uns entschlossen erstmal ins Tal und in die Nähe vom Dent Blanche zu fahren. Genauer gesagt haben wir in Evolene ein Hotel gesucht.

 

Was machen mit der Zeit?

Da wir schon um die Mittagszeit in Evolene waren und das Wetter noch ganz okay war, haben wir uns entschlossen, den Klettersteig am Ortsausgang von Evolene zu machen. Der Klettersteig hat einen eigenen Parkplatz, der von der Hauptstraße ausgeschildert ist. Vom Parkplatz sind es nur 15min bis zum Einstieg des Klettersteigs und man kommt beim Runterlaufen auch direkt wieder an dem Parkplatz heraus.

 

Die Ausrüstung

Zum Glück nehme ich in die Berge eigentlich immer meine komplette Bergausrüstung mit. So hatte ich auch mein Klettersteigset dabei. Neben dem Klettersteigset hatte ich meinen Klettergurt an. Als Schuhe habe ich meine Bergschuhe genutzt. Ein wenig übertrieben, ich hatte aber zu dem Zeitpunkt keine anderen. Im Rucksack war etwas zum Trinken, eine Jacke, Handy, Kamera und Snacks. Helm, kurze Hose und Tshirt hatte ich an. Es konnte also losgehen.

 

Der Weg zum Einstieg und Aufbau des Klettersteigs

Der Weg vom Parkplatz führt über einen kleinen Weg durch ein Stück Wald bis direkt vor den Einstieg. Man braucht nur ein paar Minuten und kann direkt starten. Der Klettersteig ist in 3 Teile aufgeteilt. Jeder Teil für sich hat seine eigene Schwierigkeit. Der erste Abschnitt verfügt für einen Part bis D. Der zweite ist der leichte Teil mit einer Schwierigkeit bis A/B und der letzte Teil verfügt über den schwersten Part mit einer Bewertung von D/E. Generell können die Teile auch einzeln gemacht werden, da immer Wege bzw. Notaustiege vorhanden sind. Mehr kannst du auch aus der Topo entnehmen.

 

Einstieg in den ersten Aufschwung

Der Klettersteig ist allgemein sehr gut absichert. Es gibt viele Griffe, Eisenstangen und Tritte. Das macht auch die schweren Passagen gut machbar. Grundvoraussetzung ist aber ein guter Umgang beim Umklippen des Sicherungsgerätes und ein wenig Kraft bei den steileren Passagen. Allgemein sollte man nicht in sein Klettersteigset fallen. Der erste Abschnitt hat besonders im ersten Teil seine Schwierigkeit aufgrund der Steilheit. Man kommt an sich aber schnell voran und macht auch die ersten Meter. Anschließend wird der erste Part ein wenig leichter, bevor man sich im zweiten Part des Klettersteiges wieder findet. Hier hat man die Möglichkeit, den Klettersteig bereits zu verlassen. Besonders bei einem Wetterumbruch ist das eine gute Option.

 

Querung am Klettersteig

Der zweite Part ist die Querung. Diese ist für jeden geeignet und kann jeder klettern. Schön ist hier vor allem der Ausblick ins Tal, Evolene und anschließend der Blick in den letzten Part. Hier quert man fast gleichbleibend auf der Höhe den Felsen. Es ist eine nette Abwechslung und sorgt dafür, dass man auch mal andere Bewegungen hat, statt ständig nur hochzutreten.

 

Abschluss im steilsten Part

Der letzte Part stellt den schwersten Part der Route dar. Hier gibt es eine kurze überhängende Stelle. Aufgrund dessen ist der Abschnitt auch am höchsten bewertet. Hier sollte man einiges an Kraft mitbringen. Wenn man in der Kletterhalle im Vorstieg im Überhang unterwegs ist, sollte das aber kein Problem sein. Der Part beginnt mit einer Art Leiter und einer sehr kurzen Querung, bevor es in den Überhang geht. Da hier mehr als genug Stahlgriffe und Tritte vorhanden sind, ist es an sich doch machbar, das Problem zu lösen. Hier sollte man jedoch schauen, an welcher Position man umklippt, sodass man keine unnötige Kraft verliert. Nach einer weiteren Querung geht es über den letzten senkrechten Aufschwung hoch. Abschließend noch über eine Art Netz bis zum Aufstieg. Ein paar Meter nach dem Aufstieg kommen ein paar Bänke, wo man Pause machen kann. Über einen Wanderweg gelangt man anschließend ins Tal zurück zum Auto.

Zeitlich ist der komplette Klettersteig mit 2:15 Stunden angeben und dazu noch 15min zum Einstieg und 30min für den Abstieg. Erfahrene Bergsteiger werden das auf jeden Fall schneller schaffen.

 

Netter Abstecher in Evolene

Wenn man im Tal unterwegs ist und die Zeit hat, so sollte man den Klettersteig in Evolene auf jedenfalls mitnehmen. Er ist sehr kurzweilig und macht echt Spaß. Der kleine Überhang ist ein nettes Problem und die Aussicht auf die Bergkulisse und das Tal ist von oben lohnend. Ich hoffe dir hat der kleine Bericht gefallen. Bis dann,

Jonathan

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