Ohne Hütten wären die meisten meiner Touren einfach nicht möglich. Ich müsste viel mehr Gepäck mitnehmen, anders planen und es würde alles komplexer werden. Aus diesem Grund möchte ich heute die Chance nutzen und die Hütten im Berner Oberland vorstellen, in denen ich schon übernachtet habe und welche Besonderheiten dort auf einen warten und ganz wichtig, wie das Essen ist.

 

Mönchsjochhütte – Start vieler Touren

Mit der Mönchsjochhütte möchte ich starten. Dort war ich 2019 und 2020 jeweils für zwei Nächte. Sie liegt auf 3657m und ist damit die höchstgelegene Hütte in dem heutigen Bericht. Erreichbar ist sie über das Jungfraujoch und die Jungfraubahn. Neben Bergsteigern ist sie deshalb auch ein beliebtes Ziel für Tagestouristen.

 

Fakten zur Mönchsjochhütte

  • Höhe 3657m
  • 120 Betten
  • 45 Min von Jungfraujoch
  • Online Buchung
  • Bezahlung: €/CHF/EC-Karte/Kreditkarte
  • Touren: Mönch, Jungfrau, Trugberg, Grosses Fiescherhorn, Walcherhorn, Eiger

 

Kommen wir mal zu den aus Bergsteiger Sicht relevanten Themen. Strom zum Laden aller technischen Geräte wird kostenlos und auch in einer genügend großen Anzahl den ganzen Tag bereitgestellt. Falls man Kleinigkeiten wie Sonnencreme, Ohropax oder einen Hüttenschlafsack vergessen hat, kann man diese nachkaufen. Eine Übernachtung kostet 69.-Franken inklusive Halbpension. Sonstige Kosten orientieren sich an anderen Schweizer Hütten. So kosten Softgetränke 0,5Liter 5,5 Franken. Leider ist die Auswahl an Tagesessen sehr gering und echt teuer.

 

Dieses Jahr hatte ich auch den Eindruck gewonnen, dass Sie auf der Hütte mehr an Tagesgästen interessiert sind, als an Bergsteigern. Die Organisation im Vergleich zum Jahr zuvor hat chaotischer gewirkt und bei mir keinen guten Eindruck hinterlassen. Auch gab es dieses Jahr kein fließendes Wasser, das einer kaputten Leitung geschuldet war. Die Hütte profitiert von ihrer guten Lage und Anbindung, aber aus meiner Sicht könnte man daraus mehr machen. Ich war im Vergleich zu 2019 dieses Jahr wirklich enttäuscht und froh, als wir die Hütte wechseln konnten.

 

Finsteraahornhütte – gigantischer Ausblick

Die zweite Hütte, die ich im Berner Oberland kennengelernt habe, war die Finsteraarhornhütte. 2004 komplett neu gebaut, finde ich sie superschön eingerichtet und toll aufgebaut.

 

Fakten zur Finsteraarhornhütte 

  • Höhe 3048m
  • 106 Schlafplätze
  • Online Buchung
  • Zustieg: Lang von allen Seiten;)
  • Bezahlung: €/CHF/EC-Karte/Kreditkarte
  • Touren: Finsteraarhorn, Großes/Hinteres Fiescherhorn, Groß Grünhorn (mehr auf der Webseite)

 

Eine Übernachtung kostet für DAV/SAC Mitglieder 65.- Franken, was ein normaler Preis ist für eine Übernachtung mit Halbpension. Im Preis enthalten ist auch der Marschtee. Eine Reservierung online ist möglich. Das Essen auf der Hütte ist super gut und es gibt auch eine größere Auswahl an Essen am Mittag. Die Zimmer sind meistens so aufgebaut, dass man im Lager trotzdem Einzelbetten hat, das sehr angenehm ist. Auch die Organisation war 2019 super und so stelle ich mir einen Hüttenbesuch vor. Für mich eine klare Empfehlung.

 

Konkordiahütte – erstmal Treppensteigen

Die Konkordiahütte bietet in etwa das gleiche Hüttenerlebnis wie die Finsteraarhornhütte.

 

Fakten zur Hütte

  • Höhe: 2850m
  • 155 Schlafplätze
  • 467 Treppenstufen
  • Bezahlung: €/CHF/EC-Karte/Kreditkarte
  • Touren: Gross Grünhorn, Grünegghorn, Füllbärg
  • Zustieg: Von Fiescheralp/Jungfraujoch

 

Dieses Jahr war ich zum ersten Mal auf der Konkordiahütte. Besonderes Highlight ist der Aufstieg vom Konkordiaplatz hinauf. Hier führen 467 Treppenstufen zur Hütte, um die 150Hm zu überwinden. Eine Übernachtung in der Hütte kostet 68.- Franken inklusive Halbpension und Marschtee. Das Mittagsangebot deckt sich fast 1:1 mit der Finsteraahronhütte und ist wie dort auch super lecker. Ebenso das Abendessen. Fließend Wasser zum Händewaschen habt ihr auch auf der Hütte. Das einzige Thema, das vom Wetter abhängt, ist der Strom. Wenn die Sonne scheint ist es kein Problem seine Geräte zu laden, da der Strom über eine Solaranlage erzeugt wird. Bei schlechtem Wetter ist dies nicht der Fall. Das muss man auf jeden Fall einplanen.

 

Mittellegihütte – einsam auf dem Grat

Abschließen möchte ich die Vorstellung mit der Mittellegihütte.

 

Fakten zur Hütte

  • Höhe: 3355m
  • Zustieg: Über Station Eismeer (Klettern)
  • Touren: Eiger
  • Schlafplätze 36
  • Bezahlung: €/CHF

 

Die Mittellegihütte ist das Ziel für alle Bergsteiger, die auf den Eiger wollen. Zur Hütte selbst muss man auch schon einiges auf sich nehmen, darunter auch Kletterstellen im dritten Grad. Die Hütte wurde 2019 komplett neu aufgebaut. Auf der Hütte gibt es Wasser zum Zähneputzen und eine Ladestation für elektronische Geräte. Sonst ist die Hütte modern und schlicht aufgebaut. Eine Übernachtung kostet hier 80.- Franken,  inklusive Halbpension und Marschtee. Die Organisation ist sehr gut. Aus diesem Grund gibt es auch verschiedene Frühstückszeiten, um Stau am Grat zu vermeiden. Das funktioniert auch gut. Generell ist ein familiäres Klima auf der Hütte, da sie nicht groß ist. Das Essen war bei meinem Aufenthalt super lecker und der Ausblick von der Terrasse der Hütte ist beeindruckend.

 

Berner Oberland – viele schöne Hütten

Als Bergsteiger ist man bei Hochtouren auch auf eine gute Infrastruktur  angewiesen. Im Berner Oberland gibt es dafür wunderschöne Hütten, das einen Teil der Tour ausmacht. Kann man gut schlafen und gut essen so geht man die meisten Touren entspannter an. Das wird einem auf fast jeder Hütte geboten. Ich bin gespannt wie und ob sich das Hüttenleben im Verlauf der nächsten Jahre sich noch weiter verändert und anpasst. Ich hoffe dir hat der Artikel gefallen. Bis dann,

 

Jonathan

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