Dem ersten Artikel im neuen Jahr möchte ich ein paar Grundbegriffen für Gletschergeher widmen. In vielen meiner bisherigen Beiträge kommen einige dieser Grundbegriffe vor, ohne dass ich sie wirklich erklärt habe. Das möchte ich heute nachholen. Wenn dir noch Begriffe in meiner Auflistung fehlen, schreib mir gerne.

 

Grundbegriffe – Berge und Grenzen?

Da ich dich nicht mit puren Definitionen der Grundbegriffe langweilen möchte, versuche ich die Begriffe zu umschreiben und Beispiele von meinen Touren mit integrieren.

Starten möchte ich mit der Schneegrenze. Ohne Schnee und Eis gibt es keine Gletscher und so ziemlich jeder Artikel auf meinem Blog wäre damit nichtig. Die Schneegrenze ist die Grenze bei der die Jahresniederschlagsmenge überwiegend als Schnee vom Himmel kommt. Bedeutet vereinfacht gesagt. Es regnet im Tal und oben in den Bergen schneit es. Die Grenze liegt bei circa 3500m. Aus diesem Grund sind 4000er Touren meistens regenfrei.

Eine weitere Grenze im Zusammenhang mit Gletschern ist die Firngrenze. Oberhalb dieser bleibt der Gletscher auch den Sommer über mit Firnschnee bedeckt. Darunter kann der Gletscher blank werden. Das bedeutet, man läuft auf Eis.

Ich glaube den Begriff Eisbruch kennt jeder in dem Zusammenhang mit der Mount Everest Besteigung. Ein Eisbruch entsteht, wenn der Gletscher über eine höhere Geländestufe abbricht. Dabei entsteht eine Art „Gletscher Labyrinth“ aus Spalten und Stufen, welches man als Bergsteiger durchqueren darf. Einer der gefährlichsten Teile eines Gletschers.

Gletschertisch. Ein Begriff, welchen man in Live sofort zuordnen kann. Gletschertische werden Felsplatten auf Eissockeln genannt. Durch die schützende Felsplatte kann der Eis nicht abschmelzen und es entsteht ein Tisch. Sieht man bei Gletschertouren in den Alpen immer häufiger. Im Berner Oberland habe ich letztes Jahr einige davon gesehen. Sieht immer wieder spektakulär aus.

 

Spaltenreich in den Bergen

Zu guter Letzt noch Spalte. Da gibt es eine Menge unterschiedlicher Arten. Deshalb eine kurze Zusammenfassung. Es gibt Quer-, Längs-, Kreuz, Rand- und Radialspalten. Querspalten brechen über quer liegende Hangversteilungen auf, während Längsspalten über einem im Fließrichtung liegenden Wulst des Untergrundes aufbrechen.

Kreuzspalten brechen sternförmig in alle Richtungen auf. Meistens über einen Buckel. Rand und Radialspalten bilden sich am Gletscherrand. Gletscherspalten sehen spektakulär aus, aber reinfallen möchte man da definitiv nicht. Ein Teil der Grundausbildung für Hochtouren beschäftigt sich auch mit Spaltenbergung. In solchen Kursen darf man sich auch aus einer Spalte befreien. Dazu muss man natürlich auch in eine hinein. Das kann ein komisches Gefühl sein und das möchte man so auf einer Tour nicht erleben. Ich selbst bin bei Touren bisher nur bis zur Hüfte in eine Spalte eingebrochen. Sonst ist auf meinen Touren oder bei Touren bei denen ich dabei war noch nie etwas passiert.

Generell solltest du in diesen Bereichen wachsam sein und nicht ohne die entsprechenden Kenntnisse und Skills dich in diesen Teilen eines Gletschers aufhalten.

 

Fazit Gletscherbegriffe – doch nicht so langweilig?!

Jetzt kennst du wieder ein paar Grundbegriffe, mit welchen du auf Partys angeben könntest, es aber lieber sein lässt 😉 Ich hoffe durch die Erklärungen fällt dir beim Lesen meiner Artikel manche Dinge leichter. Wenn du sonst noch Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben entweder per Kommentar, Kontaktformular oder über Instagram. Ich wünsche dir einen schönen Start in die Woche. Bis dann,

Jonathan

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