Dritter Tag – dritter und vierter Gipfel? Das war auf jeden Fall der Plan. Nach zwei Tagen auf der Mönchsjochhütte sollte es über das große und hintere Fiescherhorn zur Finsteraarhornhütte gehen. Dort sollte als Tourenabschluss das Finsteraarhorn warten. Doch vor dem letzten Highlight standen erstmal die zwei Gipfel auf dem Programm, welche ich dir heute vorstellen möchte.

 

Fakten zur Fiescherhorn Überschreitung

 

Anforderungen

 

  • Kombinierte Grattour
  • Ausrüstung: Gletscherausrüstung, ggf. Steileisausrüstung
  • Im Aufstieg (Nordwestgrat):
    • Schwierigkeit: AD (assez difficile – ziemlich schwierig)
    • Fels bis 2. Grad, bei Ausaperung. Einzelstellen bis 3. Grad
    • Firn bis 50°
  • Im Abstieg:
    • Schwierigkeit: PD+ (peu difficile – wenig schwierig)
    • Fels bis 2. Grat
    • Eisbruch mit vielen Spalten
  • Stützort: Mönchsjochhütte/ Finsteraarhornhütte
  • Route:
    • Nordwestgrat 150Hm runter             540Hm hoch
    • Gross Fiescherhorn 130Hm runter
    • Hintere Fiescherhorn 100Hm runter            100Hm hoch
    • Fieschersattel 1025Hm runter           150Hm hoch

 

Früher Start in den Tag

 

In der zweiten Nacht habe ich super geschlafen und war auch ein wenig erleichtert darüber. Nach dem Frühstück um 3:30 Uhr ging es dieses Mal mit vollem Rucksack los. Neben den Gipfeln stand der Hüttenwechsel auf dem Programm. Wieder ging es über den Gletscher los, jedoch ohne sichtbare Spalten. Die erste Zeit ging es vor allem flach bergan, sodass wir im guten Schnee auch noch keine Steigeisen brauchten. Vor dem ersten Steilstück, in dem   Blankeis sichtbar war, zogen wir die Steigeisen an und so ging es höher bis wir zum Grat auf das Fiescherhorn gekommen sind. Der Anfang des Grates war noch relativ breit. Später hat sich der Grat verengt.

 

DSC00227 - Tourenbericht Fiescherhorn

 

Der Nordwestgrat legte eine beeindruckende Bergseite frei. Im oberen Teil führt ein Eishang (ca. 50°) bis fast zum Gipfel. Hier ist unser Bergführer vorgestiegen und hat zwischendurch Eischrauben gesetzt und uns anschließend von oben nachgesichert. Ein Weg, welchen auch die anderen Bergsteiger an diesem Tag genutzt haben. Über kombiniertes, aber leichtes Gelände kommt man anschließend zum Gipfel und wird mit einem tollen Blick belohnt.

DSC00247 - Tourenbericht Fiescherhorn

 

Der Weg runter

 

Für uns ging es über den Felsgrat die andere Seite hinunter. Es war einfache Kletterei in einem schönen und stabilen Felsen. Auf dem Gletscher angekommen, haben wir uns noch entschieden, schnell auf das hintere Fiescherhorn zu steigen, da wir auch sehr früh am Tag dran waren. Auf das hintere Fiescherhorn kommt man leicht über Schnee und teilweise Eis hoch. Das braucht nicht viel Zeit und diesen Gipfel kann man noch gut mitnehmen. Danach stand der Abstieg auf dem Programm.

 

DSC00263 - Tourenbericht Fiescherhorn

 

Der Abstieg führt durch einen sehr spaltenreichen Gletscher. Man muss teilweise große Bögen um die Spalten machen und einige kreuzen. Der Vorteil ist, dass man sehr schnell den Gletscher runter kommt. Anschließend kommt der langweilige und anstrengende Part. Man läuft sehr lange über den flachen Gletscher bis zur Hütte. Ohne große Highlights sind wir an der schönen Hütte angekommen und wurden freundlich empfangen. Hier wollten wir wieder zwei Tage übernachten.

 

 

Fazit

 

Die Tour aufs große Fiescherhorn war ein Highlight. Es hatte alle Facetten einer komplexen Hochtour. Für die Tour solltest du Erfahrung im steilen Gelände und Fels haben. Ich habe gemerkt, dass es einen Vorteil gebracht hat, dass ich Wissen im Eisklettern hatte. Das Wissen ist nicht zwingend notwendig, hilft aber ungemein. Wenn du noch mehr zu der Tour wissen möchtest, kannst du mir gerne schreiben. Ich wünsche dir einen schönen Start in die Woche. Bis dann,

Jonathan

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