Als Abschluss unser ersten gemeinsamen Hochtourenwoche haben wir, die „Deichsteiger“, das Allalinhorn geplant. Nach dem Abstieg von der Weissmieshütte wollten wir zu Britanniahütte aufsteigen. Am nächsten Tag über den Hohllaubgrat auf den Gipfel des Allalinhorns. Der in Bremen gefasste Plan wurde aber deutlich geändert und darum soll es heute gehen.

 

Abstieg von der Weissmieshütte

Von der Weissmieshütte zurück ins Tal kann man entweder zu Fuß, über die Seilbahn oder wie wir es gemacht haben mit Off-Road Bikes. Das kann ich jedem nur empfehlen. Das macht einfach Spaß und die 11 Kilometer lange Strecke in schöner Natur rundet das Bergsteigen perfekt ab. Nachdem wir im Tal angekommen sind, ging es mit dem Postbus nach Saas Fee, anschließend mit der Seilbahn hoch zur Mittelstation. 30 min Fußmarsch dauerte es bis zur Britanniahütte. Der Andrang war noch überschaubar. Nachdem wir uns den Nachmittag mit Eispickelzielwerfen rumgebracht haben, kam es zur Diskussion, wie wir das Allalinhorn besteigen wollen.

 

 

 

Welchen Weg aufs Allalinhorn?

Eigentlich war der Weg wie oben schon beschrieben klar. Jedoch hat uns der Abbruch am Lagginhorn zum Nachdenken gebracht. Aus einer Woche rauszugehen mit mehr Abbrüchen als Erfolgen empfinde ich als frustrierend und kann dazu führen, dass man die Lust in den Bergen verliert. Auf der anderen Seite ist der Normalweg aufs Allalinhorn zugegebenermaßen nicht besonders spannend. Nach einer sehr langen Diskussion mit vielen Argumenten dafür und dagegen, haben wir uns letztendlich für den Normalweg entschieden. Ausschlagend waren dabei objektive Gründe, wie das Wetter, welches nicht optimal vorhergesagt war, das noch keiner die Route in diesem Jahr gegangen ist und keine Spur war, die mangelnde Erfahrung der Gruppe zusammen und als subjektive Gründe wurde die Stimmung in der Gruppe genannt. Wichtig ist, dass man darüber spricht und dies auch ein wenig schmerzhaft seien kann.

 

Ohne Sicht auf den Gipfel?

Nach dem letzten Hüttenfrühstück in der Woche ging es wieder zurück zur Bahnstation und dann mit der höchsten U-Bahn der Welt noch eine Station höher. Von dort aus sind wir und einige andere Bergsteigergruppen los zum Gipfel. Am Anfang waren wir noch weiter hinten. Als jedoch der richtige Aufstieg begann und wir uns anseilen mussten, waren wir die erste Seilschaft und sind so vor allen vorgelaufen. Mit der Zeit ist die Sicht und die Spur immer schlechter geworden, sodass ich als erster kaum noch Tobias, der Letzte in der Seilschaft, sehen konnte. Ein paar Mal habe ich die eigentliche Spur verloren, da der Schnee sie verdeckt hatte und die Sicht auf den Gipfel ebenfalls nicht gegeben war.

 

Nach kurzer Rücksprache, ob wir unter diesen Verhältnisse weiterlaufen sollten, entschieden wir uns das zu tun. Mit Hilfe der GPS Uhr und dem vorher eingespeicherten Track der Route war dies auch möglich. Ich muss zugegeben, das geht auch nur ein einem leichten Berg, in dem Wissen, dass man die meiste Zeit auf einer alten Spur gelaufen ist. Dennoch muss man eine solche Entscheidung gut überdenken. Da ich auf dem Gipfel schon einmal war und den Weg noch grob kannte, haben wir uns das zugetraut. Im Zweifelsfall sollte man lieber umdrehen. Die Spur haben wir dann wieder finden können und waren somit die ersten am Gipfelkreuz. Die Aussicht auf das Umfeld war nicht gegeben, weshalb wir relativ schnell wieder abgestiegen sind, um anschließend mit der Bahn ins Tal zu fahren.

 

Fazit

Der letzte Gipfel war ein schöner Abschluss unserer Tourenwochen. Mit der schlechten Sicht war der Weg spannender, als er sonst ist. Wir haben in der Woche wirklich viel gelernt und tolle Erfahrungen gemacht und eins ist uns klar – Das war nicht die letzte Tour der Deichsteiger.

Ich wünsche dir einen schönen Start in die Woche. Ab nächster Woche bin ich wieder in den Bergen unterwegs. Eine tolle Zeit dir. Bis dann,

Jonathan

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